Wenn es um Schulleistungen und Ressourcen im Bildungsbereich geht, ist die Unterrichtszeit immer wieder ein kontrovers diskutiertes Thema. Umso erstaunlicher ist es, dass die Forschung dazu eher knapp ausfällt und selten eine Aussage zur Ursache-Wirkung-Beziehung zulässt.

Die Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung hat eine Studie zur Effektivität der Unterrichtszeit in der Schweiz verfasst und dazu die kantonalen Zusatzstichproben der PISA-Studie 2009 verwendet. Bei der vorliegenden Analyse wird überprüft, ob die individuellen Unterschiede in der Unterrichtszeit in den Fächern Schulsprache, Mathematik und Naturwissenschaften systematisch mit den individuellen Punktedifferenzen bei den Testergebnissen in den drei Bereichen zusammenhängen.

Die Resultate deuten auf eine kausale Wirkung zusätzlicher Unterrichtszeit auf schulische Leistungen hin, allerdings in einem beschränkten Umfang.

Zudem hat mehr Unterrichtszeit nicht in jedem Anforderungsprofil der Sekundarstufe I die gleiche Wirkung. Welche Rolle dabei Unterschiede zwischen den Anforderungsprofilen hinsichtlich Schulklima, Unterrichtsqualität oder Lerngeschwindigkeit der Jugendlichen spielen könnten, wird in dieser Studie ebenfalls thematisiert. Zudem liefern die Ergebnisse Hinweise darauf, dass die zusätzliche Unterrichtszeit die Heterogenität schulischer Leistungen vergrössert, anstatt sie zu verkleinern.