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Wie funktioniert Berufswahlunterricht (und die Berufswahl) im digitalen Zeitalter?

Den Berufswahlunterricht von damals kennen sicher noch viele Erwachsene gut: Unzählige sogenannte Berufsbilder auf Kärtchen, die man sich anschauen konnte. Wie fängt man denn da mit der Berufswahl an? Es gibt immerhin über 250 verschiedene Lehrberufe in unserer Region zu entdecken und seit letztem Jahr fällt das noch schwerer. Denn durch die Corona Pandemie sind nicht nur Berufsmessen, Infoveranstaltungen und viele Schnuppertage ausgefallen, nein, auch der Unterricht musste zum Teil online stattfinden. Das heisst: Keine Kärtchen zum Durchschauen für die Schüler. 

Wie es dieses Jahr weitergeht und ob Berufsveranstaltungen, Schnupperlehren und Ähnliches wieder in vollem Ausmass stattfinden können ist auch noch völlig offen. Aber es gibt einige digitale Alternativen, die in der Berufswahl und somit auch im Unterricht helfen können. Wir haben mal ein paar Ideen zusammengestellt:

1. Online Berufsbilder entdecken

Es gibt viele Lehrstellenportale, die ausführliche und offizielle Beschreibungen zu den verschiedenen Lehrberufen angeben. Auf mychoice.info, zum Beispiel, verwenden wir die Berufsdetails von berufsberatung.ch. Diese kommen direkt vom Schweizerischen Dienstleistungszentrum Berufsbildung. Schüler können auf mychoice.info Favoriten markieren und so eine Merkliste von den Berufen erstellen, die sie interessieren. Im Berufswahlunterricht kann dann die Favoritenliste ganz einfach abgefragt werden.

Zu allen Lehrberufen geht es hier.

2. Berufs-Matching Tests nutzen

Ähnlich wie es alle Lehrberufe online gibt, sind auch Berufs-Matchings, bestehend aus Interessen- und Persönlichkeitstests, schon digitalisiert. Sie bieten eine gute Alternative zu Papier und Stift, denn sie zeigen geeignete Lehrberufe direkt auf, ohne langes Suchen durch Ergebnisse. 

Im Berufswahlunterricht könnte zum Beispiel die ganze Klasse zeitgleich auf mychoice.info den kostenlosen Interessenkompass von Daniel Jungo und Erwin Egloff ausfüllen. Im Anschluss kann dann jeder Schüler seine Ergebnisse präsentieren. Da es sich hier nicht um einen sensiblen Persönlichkeitstest handelt, sondern es rein um Interessen geht, eignet sich dieses Berufs-Matching besonders gut für den Gruppenunterricht. Weiterführend kann auch jeder Schüler seinen Lieblingslehrberuf der Klasse digital vorstellen.

Hier geht es zum Interessenkompass.

3. Soziale Medien einbeziehen

Zwar sind Smartphones während der Unterrichtszeit nicht erlaubt, aber trotzdem sollte man die Macht dieser Teile auf die Jugendlichen nicht unterschätzen. Ein neuer Trend zeigt auch, dass die sozialen Medien von Jugendlichen immer mehr als Suchmaschinen verwendet werden. Somit werden auch Instagram und co. zu einer wichtigen Informationsquelle in der Berufswahl.

Auf Instagram spricht mychoice hauptsächlich Schüler an und präsentiert unter anderem verschiedene Lehrberufe, regionale Lehrbetriebe sowie Tipps zur Berufswahl und Bewerbung. Dabei bleiben wir stets sachlich und informativ und versuchen die Berufswahl auch zum Freizeit-Thema zu machen.

Zu unserem Instagram Profil geht es hier.

4. Digitalen Ersatz für Schnupperlehren finden

Am schwierigsten digital zu ersetzen sind sicherlich Veranstaltungen und Schnupperlehren. Letztere sind wegen der aktuellen Hygienemassnahmen in vielen Lehrbetrieben nicht machbar aber dennoch unerlässlich für die Berufswahl. Hier haben wir folgenden Ansatz: Videos von Lernenden und Berufsbildnern anschauen, um ein wenig Eindruck vom Lehrberuf und dem Betrieb zu bekommen. Unsere Video-Stories bieten hier schonmal einen guten Einstieg.

Als nächsten Schritt könnte man für den Berufswahlunterricht einen Video-Call mit aktuellen Lernenden oder Berufsbildnern aus den Berufen organisieren, die mehreren Schülern gefallen. Vielleicht kann man sogar den Kontakt zu ehemaligen Schülern suchen, damit sie der Klasse per Videoübertragung ihre aktuelle Lehre vorstellen? Ähnlich könnte man es mit Eltern machen, die in einem Lehrbetrieb arbeiten. Hier gibt es wirklich viele Möglichkeiten und aktiv werden lohnt sich, denn es ergibt sich eine Win-Win Situation für Schüler und Lehrbetriebe.

5. Einen Klassenwettbewerb veranstalten

Anstatt auf regionale oder nationale Berufswahl-Wettbewerbe zurückzugreifen, könnte man auch einen schuleigenen Wettbewerb starten. Das minimiert Kontakte, die bei Veranstaltungen entstehen und fördert den Austausch zwischen den Schülern – je nach Anzahl der Klassen und Schüler versteht sich. 

Zum Beispiel könnte jede Klasse ein Info-Video über ein bestimmtes Berufsfeld drehen – das mychoice Team kürt auch gern als unparteiische Jury den Gewinner. 😉 Zu gewinnen könnte es unter anderem geben: Keine Hausaufgaben, ein extra Berufscoaching oder einen Sachpreis für die ganze Klasse. Für Letzteres könnte man sehr gut mit regionalen Lehrbetrieben als Sponsoren arbeiten, die den Sachpreis oder einen Geldbetrag zur Verfügung stellen.

Für den Erstkontakt können Lehrbetriebe ganz einfach auf mychoice.info nach Standort gefiltert werden, Kontaktdaten inklusive. Alle Lehrbetriebe in Liechtenstein und St. Gallen gibt es hier

6. Die Eltern nicht vergessen

Gerade in dieser besonderen Zeit, wo Jugendliche viel zu Hause sind, ist es wichtig, die Eltern in die Berufswahl mit einzubeziehen. Denn es ist nicht nur die Aufgabe der Lehrer, die Berufswahl voranzutreiben. Sie sollte sollte auch aktiv von den Eltern angesprochen und unterstützt werden. 

Hier empfehlen wir gleich zu Beginn des Berufswahlunterrichts einen online Elternabend per Video-Konferenz zu veranstalten. So haben alle Eltern den gleichen Ausgangspunkt. Diese Chance kann man auch nutzen, um schon jetzt abzuklären, welche Eltern ihren Beruf eventuell der Klasse vorstellen könnten. 


Weitere Tipps zur Berufswahl für Schüler, Lehrer und Eltern gibt es im mychoice Blog und auf unseren Sozialen Medien: Instagram, Facebook und LinkedIn. mychoice wünscht viel Spass beim Entdecken und viel Erfolg auf dem Weg zum optimalen Lehrberuf!

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