Lernende finden und Lehrstellen ausschreiben

Nicht nur Lehrstellen inserieren: So finden Lehrbetriebe die optimalen Lernenden

Im September beginnt die spannendste Zeit für Lehrbetriebe: Die nächste Generation Lernender ist nun auf der Suche nach Lehrstellen. Besonders in Liechtenstein ist der September ein bedeutsamer Monat, denn am 1.9. werden die meisten Lehrstellen veröffentlicht. Jeder Lehrbetrieb wünscht sich einen motivierten Lernenden für die ausgeschriebene Stelle. Sie suchen das optimale Gesamtpaket aus schulischer Leistung und einer Persönlichkeit, die zum Team passt. Einige Betriebe hingegen hoffen einfach, dass sie ihre Lehrstelle überhaupt besetzen können. Um diese Situation zu ändern und die richtigen Lernenden zu erreichen, ist es ausschlaggebend, dass Lehrbetriebe sich den Jugendlichen zeitgemäss und spannend präsentieren, schon bevor sie ihre Lehrstellen ausschreiben. Dann spielt das eigentliche Inserat auch nicht mehr so eine grosse Rolle.

Am einfachsten ist es, sich die Berufswahl wie eine Reise vorzustellen, bei der man die Jugendlichen als Betrieb begleitet. Lehrbetriebe sollten Jugendliche schon am Start der Berufswahl begeistern. Auch während dieses Prozesseses sollten Betriebe im Kopf der potentiellen Lernenden bleiben. So sind sie schliesslich bei Veröffentlichung der Lehrstellen immer noch interessant und können eine Bewerbung bewirken. Im Endeffekt ist diese “Reise” ein klassisches Marketingbeispiel in dem der Jugendliche der “Kunde” ist, den ein Lehrbetrieb anwerben möchte. Der Jugendliche bewegt sich durch eine sogenannte Aufmerksamkeitsphase, über eine Interessens- und Verlangensphase bis zur Handlung. Die Handlung ist in diesem Fall die Bewerbung. Diese Reise möchten wir in drei Schritten noch einmal im Detail erklären.

1. Präsenz und Markenbild zu Beginn der Berufswahl etablieren

Der erste Schritt auf dem Weg zu den optimalen Lernenden ist die Aufmerksamkeitsphase. In dieser Phase etabliert ein Lehrbetrieb seine Präsenz und sein Markenbild gleich zu Beginn der Berufswahl. Die Beständigkeit der Massnahmen eines Betriebs ist hier der Weg zum Ziel. Das bedeutet, dass Lehrbetriebe jedes Jahr aktiv sein müssen, um die nächste Generation Lernender zu erreichen. Warum das so ist? Weil es jedes Jahr eine neue Zielgruppe gibt, die mit der Berufswahl beginnt. Selbst wenn man zum Beispiel in Jahr X keine Lehrstellen ausschreibt, ist es trotzdem wichtig, die Präsenz als Lehrbetrieb zu wahren. Denn die Jugendlichen, die sich im nächsten Jahr Y bewerben, starten bereits in Jahr X mit ihrer Berufswahl und zwar im August, wenn die Schüler mit der 8. Klasse starten.

So bleibt noch die Frage: Wie und wo präsentieren sich Lehrbetriebe am besten, um die Aufmerksamkeit der Jugendlichen und ihrer Eltern zu erlangen? An erster Stelle sollte die Online-Präsenz stehen, denn nirgendwo informieren sich junge Menschen so häufig wie im Internet. Hierzu wird nicht unbedingt eine gesonderte Karrierewebsite gebraucht. Dennoch ist es wichtig auf der eigenen Website Infos zum Thema Lehre zu präsentieren.

Man sollte auch auf einer regionalen Lehrstellenplattformen wie zum Beispiel mychoice.info vertreten sein. Die Reihenfolge, in der sich Jugendliche über die Berufswahl informieren geht nämlich meistens von generellen Informationen zu spezifischen Details, wie bei einem Trichter. Hier bieten sich die Lehrstellenplattformen an: Sie decken alle Schritte des Trichters ab. Jugendliche arbeiten sich auf ihnen von Berufsfeldern, zu Lehrberufen, zu Lehrbetrieben und schliesslich bis zu den freien Lehrstellen. Sie suchen eher selten einen bestimmten Lehrbetrieb direkt via Google ohne sich vorher genereller informiert zu haben. Deshalb ist es effektiver für Betriebe, gleich auf den Lehrstellenplattformen aktiv zu sein, um interessierte Jugendliche von Beginn an zu erreichen. 

Ein attraktives Markenbild für potentielle Lernende zu schaffen gelingt zudem mit immer neuen, spannenden Inhalten, insbesondere mit Videos. Die Aufmerksamkeitsspanne junger Leute ist sehr niedrig, weshalb coole Kurzfilme wirksamer sind als lange Textbeschreibungen. Lehrbetriebe auf mychoice haben zum Beispiel die Möglichkeit Image-Filme mit uns zu drehen. So hat es zum Beispiel die Liechtensteinische Landesbank getan. Weitere Betriebe lassen auch kurze Video-Stories von ihren Lernenden von uns umsetzen. 

Ausserdem ist Social Media ein Muss, denn auch hier informieren sich Jugendliche zusätzlich zu Webseiten. Aus diesen Gründen sind wir auf Instagram sehr aktiv und nutzen Videocontent, um Lehrbetriebe zu bewerben. Unsere Frühlingskampagne zum Thema “Lehre während der Corona-Pandemie” ist ein gutes Beispiel. Wir lassen aktuelle Lernende sprechen, um Nähe zu der Zielgruppe zu schaffen und einen “Influencer-Effekt” zu nutzen. So kann sich jeder Lehrbetrieb optimal gleich zu Beginn der Berufswahl präsentieren.

2. Jugendlichen während der Berufswahl in Erinnerung bleiben

Der nächste Schritt ist dieses Markenbild und diese Präsenz während der gesamten Berufswahl aufrecht zu erhalten. So bleibt man den Jugendlichen in Erinnerung bis sich der Wunsch ergibt, bei genau diesem Betrieb die Lehre zu beginnen. Das nennt man im Fachjargon die Interessensphase, gefolgt von der Phase des Verlangens. Lehrbetriebe sollten Jugendlichen also immer wieder Gründe liefern, warum sie ihnen eine interessante Ausbildung mit Zukunftsperspektive bieten können. Während der Lehrbetrieb in der Aufmerksamkeitsphase zu Beginn der Berufswahl eher oberflächlich präsentiert wurde geht es jetzt ins Detail. Folgende Fragen können zum Beispiel in frisch gedrehten Videos und Social Media Posts beantwortet werden: 

  • Welche Lehrberufe werden ausgebildet?
  • Wie läuft die Ausbildung ab? 
  • Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
  • Was gibt es für Weiterbildungsmöglichkeiten?
  • Warum ist unser Lehrbetrieb ein attraktiver Arbeitgeber?

In dieser Phase kann man zum Beispiel mit betriebseigenen Infoveranstaltungen oder auch online Events arbeiten. Berufsbildner und aktuelle Lernende können interessierten Jugendlichen den Betrieb präsentieren, eine Tour durch das Unternehmen machen und anschliessend offene Fragen beantworten. Diese Veranstaltungen gibt man natürlich zeitnah auf der Website, den Lehrstellenplattformen und auf Social Media bekannt, um einen gewissen Hype zu generieren und das Interesse zu halten.

Ausserdem kann man nun gezielt Schnupperlehren vergeben, damit Jugendliche den Lehrbetrieb auf eine ganz intensive Weise kennen lernen. Schnupperlehren sind eine sehr gute Möglichkeit potentielle Lernende vom Betrieb zu überzeugen und sie kennenzulernen, denn man geht während dieser Zeit in den direkten Austausch mit ihnen. Wir haben hier noch einen Blogbeitrag speziell zum Thema wie Betriebe Schnupperlehren für sich nutzen können. 

Zu guter letzt kann man in dieser Phase schon darauf hinweisen, wann neue Lehrstellen publiziert werden und wie man sich dann auf diese bewerben kann. Das erzeugt eine gewisse Dringlichkeit bei der Zielgruppe, sodass sie es kaum erwarten können, bis es soweit ist. Somit befindet man sich dann am Ende der Verlangensphase.

3. Lehrstellen inserieren und Bewerbungen erhalten

Der finale Schritt auf dem Weg die optimalen Lernenden zu finden ist die Lehrstellen zu inserieren und Bewerbungen zu erhalten. Haben Jugendliche erfolgreich die Aufmerksamkeits-, Interessens- und Verlangensphasen durchlaufen, befinden sie sich nun in der Handlungsphase. Während dieser Phase braucht der Betrieb eigentlich nicht mehr viel zu tun ausser ein interessantes Inserat zu schreiben und zu veröffentlichen. Die Zielgruppe sollte ja bereits sehnlichst darauf warten, sich endlich bewerben zu dürfen. So funktioniert das natürlich nur, wenn man vorher alles richtig gemacht hat. Das unterstreicht wie wichtig es ist, konstantes Marketing als Lehrbetrieb zu betreiben, um die optimalen Lernenden zu finden. Es geht nicht nur um ein spannendes Lehrstelleninserat, sondern um den gesamten Auftritt als Lehrbetrieb, vom Start der Berufswahl bis zur Bewerbung.

Dennoch wollen wir ein paar Tipps zum optimalen Inserat einer Lehrstelle geben:

  • Die Lehrstellenbeschreibung muss nicht so ernst klingen wie ein reguläres Jobinserat. Man sollte die Tonalität offen und freundlich halten. Vielleicht kann man sogar ein wenig Jugendsprache verwenden, wenn es zum Markenbild des Betriebs passt. Es empfiehlt sich, einen aktuellen Lernenden über das Inserat schauen zu lassen.
  • Das Inserat sollte abdecken welche Aufgaben unter anderem von den Lernenden übernommen werden und welche Abteilungen sie eventuell durchlaufen. Vielleicht beschreibt man sogar in Kurzfassung einen normalen Arbeitstag, damit Jugendliche sich den Betrieb und den Beruf besser vorstellen können.
  • Man sollte die Lernenden nicht mit zu vielen Voraussetzungen abschrecken. Ja, schulische Leistungen sind wichtig, aber der Arbeitswille und die Persönlichkeit sind oft noch viel wichtiger. Diese kann man zum Beispiel beim Vorstellungsgespräch oder bei einem Probetag abklären.
  • Das Inserat sollte auch Anweisungen zum dem Bewerbungsprozess geben. Welche Unterlagen werden benötigt? Was erwartet die Bewerber nach dem Einreichen der Unterlagen? 

Wie wir anhand der drei Punkte aufgezeigt haben, kommt es nicht so sehr auf das finale Inserieren der Lehrstellen an, um die optimalen Lernenden zu finden. Es ist für einen Lehrbetrieb viel massgebender, sich konstant als attraktiven Betrieb und Arbeitgeber zu präsentieren. So begleitet man Jugendliche durch den gesamten Berufswahlprozess. Man liefert positiv überzeugende Einblicke und bringt sie so fast spielerisch zur Handlung. Dieses simple Marketingkonzept – die erste Aufmerksamkeit zu schaffen, dann Interesse und Verlangen zu erzeugen, um schliesslich so ein Handeln herbeizuführen – ist altbewährt. Es wird von allen erfolgreichen Firmen für den Verkauf angewendet. Es funktioniert aber auch dazu, die richtigen Lernenden zu finden. Man muss nur dementsprechend auf Jugendliche zugehen und sie mit zeitgemässen Inhalten ansprechen.

Bei Fragen zu diesem Thema und wie Lehrbetriebe mit Hilfe von mychoice ihre Lernenden finden, sind wir gerne per E-Mail (mail@mychoice.info) oder Telefon (+41 78 225 99 99) erreichbar.  

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